Hautpflege
Aufbau der Haut und ihre Funktionen
Unsere Haut ist eines unserer wichtigsten Organe. Sie schützt uns und erfüllt vielfältige Funktionen, die wichtig für den Stoffwechsel, aber auch für die Wahrnehmung von Sinnesreizen sind. Für eine optimale Pflege ist es hilfreich, genau zu wissen, welche Bedürfnisse die menschliche Haut in der Körperpflege hat und wie Du ihre Regeneration und ihren Schutz fördern kannst. Erfahre hier mehr über den Aufbau der Haut und über ihre Funktionen.
28 Juli 2022 · von LANCÔME
Was ist die Haut?
Die menschliche Haut (Cutis) ist ein Flächenorgan, welches unseren gesamten Körper bedeckt. Sie ist das größte Einzelorgan, über welches der menschliche Organismus verfügt. Dabei kann ihre Fläche bei einem erwachsenen Menschen bis zu 2 m² ausmachen. Ihre Dicke beträgt zwischen einem und zwei Millimetern. Für die Farbe unserer Haut sind verschiedene Pigmente in der Haut, die Menge unseres Blutes und die Stärke der obersten Hautschicht verantwortlich. Die Farbe kann in einem bestimmten Bereich durch körperliche oder mentale Einflüsse zwischen helleren und dunkleren bzw. röteren Nuancen wechseln.¹
Aus welchen Schichten besteht die menschliche Haut?
Die menschliche Haut besteht aus drei Schichten. Diese sind:
- Epidermis (Oberhaut) als oberste Schicht und Abgrenzung zur Außenwelt
- Dermis (Lederhaut), auch als Corium bezeichnet, die für Elastizität sorgt
- Subkutis (Unterhaut), mit Unterhautfettgewebe, welches für Volumen und Wärmeisolation sorgt
Epidermis
Die Epidermis als oberste Schicht der Haut bildet die direkte Abgrenzung des menschlichen Körpers zur Umwelt. Sie ist relativ dünn, wobei die Schichtdicken je nach Körperareal schwanken können. So ist die Epidermis beispielsweise an den Händen und Fußsohlen etwas dicker, dafür besonders fein im Augenbereich. Sie besteht zum größten Teil aus speziellen Hautzellen, welche sich ständig erneuern. Dabei bildet die untere Epidermis permanent neue Zellen, welche nach und nach in die oberste Hautschicht wandern. Dort verhornen sie und werden abgestoßen. Dieser Prozess dauert insgesamt ca. vier Wochen – das bedeutet, dass sich Deine Haut an der Oberfläche innerhalb dieser Zeit immer wieder komplett regeneriert und erneuert.²
Dermis
Die Dermis ist eine robuste und derbe Lederhaut, die zum größten Teil aus straffem Bindegewebe gebildet wird. In ihr befinden sich Talg- und Schweißdrüsen, Haarfollikel, Gefäße und Nerven sowie Muskelzellen. Die wichtigste Funktion der Dermis liegt in der Versorgung der Oberhaut (Epidermis) mit Nährstoffen und in der Verankerung der Epidermis mit der Dermis und somit mit dem Körper.
Dabei bildet das Stratum papillare die äußere, an die Epidermis angrenzende Schicht. Es besteht aus lockerem Bindegewebe und enthält zahlreiche feine Blutgefäße. Hier befinden sich außerdem die meisten sensorischen Zellen der Haut, welche für den Tastsinn und für die Wahrnehmung von Vibrationen verantwortlich sind.
Das Stratum reticulare bildet die innere Schicht der Dermis. Es besteht aus einem Netz von elastischen Fasern und straffem Bindegewebe. Hier wird die meiste Feuchtigkeit gespeichert. Ist Deine Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt, sieht sie glatt und aufgepolstert aus.²
Subkutis
Die Subkutis ist die unterste Hautschicht. Sie bildet das Unterhautgewebe, auch Subkutangewebe bzw. Fettgewebe. Wie viel Anteil an Fett sich im Bindegewebe der Subkutis befindet, ist von Person zu Person unterschiedlich. Dabei spielen der individuelle Stoffwechsel sowie auch Faktoren wie das Geschlecht oder das Alter eine Rolle. Ebenso können hormonelle Einflüsse die Beschaffenheit des Bindegewebes in der Subkutis beeinflussen.
Die Subkutis ist sowohl mit der darüberliegenden Dermis als auch mit den darunter befindlichen Schichten (wie beispielsweise Sehnen, Faszien, Knochenhaut) über starke Bindegewebsstrukturen verbunden. In einigen Stellen bilden sich in der Subkutis Schleimbeutel aus, um den direkten Kontakt zwischen Knochen und Haut abzufedern. Dies ist beispielsweise an den Ellenbogen oder an der Kniescheibe der Fall.
In der Subkutis befinden sich wie auch in der Dermis Schweißdrüsen. Hier finden sich außerdem die tieferliegenden Abschnitte der Haarfollikel und Rezeptoren der Haut (Vater-Pacini-Körperchen), welche die Stellung von Körperteilen im Raum an das Gehirn übertragen.
Das Depotfett in der Subkutis erfüllt eine wichtige Aufgabe als Energiespeicher. Es kann hier schnell eingelagert und ebenso schnell auch wieder für die Gewinnung von Energie abgebaut werden. Es bietet zudem einen gewissen Schutz gegen Unterkühlung. Darüber hinaus kann Subkutis Wasser binden und dieses für wichtige Körperfunktionen speichern.³
Hautanhangsgebilde wie Haare, Nägel und Talgdrüsen
Zu den Hautanhangsgebilden gehören Haare, Nägel sowie Drüsen wie zum Beispiel die Schweiß- und Talgdrüsen. Haare und Nägel werden in der Haut gebildet und Millimeter für Millimeter nach außen geschoben. Sie bestehen aus Keratin und können bei jeder Person unterschiedlich schnell wachsen, verschiedene Stärken und Farben haben. Die in der Haut befindlichen Drüsen wie Schweiß- und Talgdrüsen erfüllen wichtige Funktionen für die Regulation der Körpertemperatur sowie für den Schutz der Haut vor Umwelteinflüssen. Über die Schweiß- und die Talgdrüsen werden Stoffe an die obere Epidermis befördert, die dort den Säureschutzmantel der Haut bilden. Er schützt die Haut vor Umwelteinflüssen und vor Austrocknung. Außerdem wird dieser Film antimikrobiell und verhindert so, dass sich Bakterien oder Pilze auf der Haut ansiedeln können.
Welche Funktionen erfüllt die Haut?
Die wichtigste Funktion der Haut besteht darin, den Körper vor Umwelteinflüssen zu schützen und zur Außenwelt hin abzugrenzen. Der äußerste Teil der Epidermis ist mit fettartigen Substanzen durchtränkt, welche uns vor einem zu großen Wasserverlust bewahren. Eine gesunde Haut kann unseren Körper vor dem Eindringen von schädlichen Chemikalien oder Krankheitserregern schützen. Bis zu einem gewissen Grad federt die Haut mechanische Belastungen durch Schlag, Stoß oder Reibung ab und verhindert so Verletzungen der inneren Organe.
Schutz vor UV-Licht
Die menschliche Haut weist bis zu einem gewissen Grad einen natürlichen Schutz gegen UV-Strahlen auf. Ein Teil dieser Strahlen wird durch die oberen Schichten der Epidermis und den Fettfilm der Haut reflektiert und adsorbiert. In den tiefer liegenden Hautschichten wandelt das dort vorhandene Melanin (ein hauteigener Farbstoff) die eindringenden UV-B-Strahlen in Wärme um. Bei starker Sonneneinstrahlung kann es ohne Schutz zu Sonnenbrand und zu DNA-Veränderungen der Haut kommen, die zu einer vorzeitigen Hautalterung oder sogar zu Hautkrebs führen könnten. Deshalb solltest Du Deine Haut immer mit Hautpflege oder einer Tagespflege mit Lichtschutzfaktor gut vor UV-Strahlen schützen.⁴ Neben Sonnenschutz solltest Du zudem ab dem 25. Lebensjahr eine gute Pflege mit ausgewählten Anti-Aging-Inhaltsstoffen verwenden, die Deinen Hautalterungsprozess verlangsamen kann.
Schutzfunktionen der Haut nach innen
Die nach innen gerichtete Schutzfunktion der Haut besteht in der Bildung von Antikörpern bei einer Immunreaktion. Dafür verantwortlich sind die Langerhans-Zellen der Epidermis. Werden sie angesprochen, pumpt der Körper Blut und Lymphe in die betroffenen Regionen der Haut. Dadurch können sich beispielsweise Rötungen, Schwellungen oder Quaddel bilden. So sind beispielsweise die äußerlich sichtbaren Anzeichen bei Infektionskrankheiten wie Röteln, Masern oder Scharlach eine Folge dieser immunologischen Abwehrreaktion.
Regulation der Körpertemperatur
Die Funktion der Haut trägt zur Regulation Deiner Körpertemperatur bei. So wird durch das Zusammenziehen der Gefäße eine zu starke Abgabe von Wärme verhindert. Bei der sogenannten „Gänsehaut“ werden durch das Zusammenziehen der Haarbalgmuskeln die feinen Härchen auf der Haut aufgerichtet und verringern so die Wärmeabgabe. Der entgegengesetzte Effekt tritt auf, wenn sich die Gefäße erweitern. Die fördert die Abgabe von Wärme und verhindert einen innerlichen Hitzestau.⁵
Schweiß hat ebenfalls eine Funktion zur Regulation der Körpertemperatur. Er tritt aus den Schweißdrüsen aus und erzeugt bei der Verdunstung auf der Haut Kälte, die uns bei hohen Außentemperaturen oder bei intensiver körperlicher Betätigung vor einer Überhitzung schützt.⁶
Sinneswahrnehmungen von verschiedenen Reizen
Über Deine Haut kannst Du verschiedene Reize wie Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz wahrnehmen. Verantwortlich dafür sind diverse Rezeptoren:
- Schmerzrezeptoren
- Thermorezeptoren
- Mechanorezeptoren (mehrere Typen, können unter anderem Berührungen, Vibrationen, die Stärke eines Drucks oder die Dehnung der Haut wahrnehmen)
Diese Rezeptoren befinden sich in unterschiedlicher Dichte und Anzahl in Deiner Haut und sind auch in der Schleimhaut zu finden. Je Quadratzentimeter gibt es ca. 15 Thermo-, 25 Mechano- und 200 Schmerzrezeptoren in der Haut.⁷
Stoffwechselfunktionen
Über die Haut werden zu einem geringen Teil Substanzen, die sonst nur über die Nieren ausgeschieden werden, durch die Schweißdrüsen abgesondert. In der Epidermis findet unter Einwirkung von UV-B-Licht die Bildung von Vitamin D statt, welches der Körper für die Regulierung des Kalzium- und Phosphat-Haushaltes (wichtig für Knochen und Zähne) benötigt.¹
Fazit – gepflegte Haut kann ihre Funktionen gut erfüllen
Zusammenfassend gilt für die optimale Pflege Deiner Haut, dass sie gut mit Feuchtigkeit versorgt sein sollte und außerdem von einem Schutz gegenüber UV-Licht profitiert. Antioxidantien wie Vitamin C, Niacinamide, Ferulasäure und Hyaluronsäure können dabei starke Effekte in Bezug auf eine Anti-Aging-Wirkung und die Stärkung der natürlichen Hautschutzbarriere bieten. Ideal eignet sich dafür beispielsweise Lancômes hochwirksames Rénergie H.C.F. Triple Serum. Die enthaltene Hyaluronsäure spendet der Haut tiefenwirksam Feuchtigkeit für eine aufgepolsterte Haut. Weitere Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Niacinamid können Deine Haut glatter und ebenmäßiger wirken lassen. Die enthaltene Ferulasäure rundet die Wirkung des kraftvollen Anti-Aging-Konzentrates ab, indem freie Radikale neutralisiert werden und die Haut vor sonnenbedingter Hautalterung geschützt wird.
¹ Vgl. Fritsch, Peter, and Thomas Schwarz. "Aufbau und Funktionen der Haut." Dermatologie Venerologie. Springer, Berlin, Heidelberg, 2018. 5-68.
² Vgl. Kerscher, Martina. "Funktionen und Aufbau der Haut." Dermatokosmetik. Steinkopff, Heidelberg, 2004. 1-25.
³ Vgl. Rudolf-Müller, Eva: Subcutis, in: NetDoktor, 22.02.2022, https://www.netdoktor.de/anatomie/subcutis/ (abgerufen am 27.06.2022).
⁴ Vgl. Wiggins-Davies, Cathrin. Gegenüberstellung UV-induzierter Hautveränderungen in sonnenexponierter versus sonnengeschützter Haut mittels in vivo konfokaler Laserscanmikroskopie. Diss. 2022
⁵ Vgl. Benzinger, Theodor. "Der Mechanismus der Wärmeregulation des Menschen." Zeitschrift für Naturforschung B 14.6 (1959): 412-415
⁶ Vgl. Bährle-Rapp, Marina. "Schweißdrüsen." Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Springer, Berlin, Heidelberg, 2007. 495-495.
⁷ Vgl. Grunwald, Martin. "Haut als sensorisches System." Der Schmerzpatient 2.02 (2019): 76-83.